

Steg (1)
Blindmaterial
Abstand des Satzspiegels zu den Blattkanten.
Halt.
Der Satzspiegel, d.h. die mit Text befüllte Fläche, braucht einen Rahmen zum Blattrand. Dieser nichtdruckende Rahmen heißt hin zur Oberkante: Kopfsteg, hin zur Unterkante: Fußsteg, bei Büchern in der Verbindung von rechter und linker Seite: Bundsteg und zu den Außenkanten: Außensteg. Zwischen zwei Textspalten (Kolumnen), z.B. im Zeitungssatz ist es einfach ein Steg.
Die Größe dieser vielen verschiedenen Stege bemisst sich an verschiedenen Maßen. Da Bücher, vor allem Paperback-Bücher, dazu neigen, schwer aufklappbar zu sein, sollte der Bundsteg nicht zu schmal gewählt sein.
In den alten Zeiten (sprich: in Zeiten des physischen Bleisatzes) galt der Goldene Schnitt als schönstes Maß. Allerdings ist bei genauerem Nachmessen selbst die viel zitierte Gutenberg Bibel weder im Goldenen Schnitt noch nach der Fibonacci-Formel gesetzt.
Generell gilt:
⭐️ aus ästhetischen Gründen sollte der Fußsteg größer sein als der Kopfsteg
⭐️ aus leserlichen Gründen der Bundsteg nicht zu eng gefasst werden
⭐️ um den Lesefluss ungestört genießen zu können ist ausreichend Platz zum Umblättern an den Außenkanten sehr angenehm
Stege spielen übrigens auch auf deiner Website eine Rolle: als Abstand zwischen Themenbereichen und eben auch zum Außenrand. Rein ästhetisch gelten die gleichen Regeln wie im Buchsatz.
Hinweis: Es gibt in der Typografie noch eine 2. Bedeutung für den „Steg“. Die erkläre ich dir in der nächsten Folge.
Hast du Fragen? Oder möchtest du gerne typografische Satzregeln erklärt bekommen? Sprich mich an!
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