Jana Schlosser – Setzerwissen – Anführung
Jana Schlosser – Setzerwissen – Anführung

Steg (1)

Blindmaterial

Abstand des Satz­spie­gels zu den Blatt­kan­ten.
Halt.

 

Der Satz­spie­gel, d.h. die mit Text befüll­te Flä­che, braucht einen Rah­men zum Blatt­rand. Die­ser nicht­dru­cken­de Rah­men heißt hin zur Ober­kan­te: Kopf­steg, hin zur Unter­kan­te: Fuß­steg, bei Büchern in der Ver­bin­dung von rech­ter und lin­ker Sei­te: Bund­steg und zu den Außen­kan­ten: Außen­steg. Zwi­schen zwei Text­spal­ten (Kolum­nen), z.B. im Zei­tungs­satz ist es ein­fach ein Steg.

Die Grö­ße die­ser vie­len ver­schie­de­nen Ste­ge bemisst sich an ver­schie­de­nen Maßen. Da Bücher, vor allem Paperback-​Bücher, dazu nei­gen, schwer auf­klapp­bar zu sein, soll­te der Bund­steg nicht zu schmal gewählt sein.

In den alten Zei­ten (sprich: in Zei­ten des phy­si­schen Blei­sat­zes) galt der Gol­de­ne Schnitt als schöns­tes Maß. Aller­dings ist bei genaue­rem Nach­mes­sen selbst die viel zitier­te Guten­berg Bibel weder im Gol­de­nen Schnitt noch nach der Fibonacci-​Formel gesetzt.

Gene­rell gilt:
⭐️ aus ästhe­ti­schen Grün­den soll­te der Fuß­steg grö­ßer sein als der Kopf­steg
⭐️ aus leser­li­chen Grün­den der Bund­steg nicht zu eng gefasst wer­den
⭐️ um den Lese­fluss unge­stört genie­ßen zu kön­nen ist aus­rei­chend Platz zum Umblät­tern an den Außen­kan­ten sehr angenehm

Ste­ge spie­len übri­gens auch auf dei­ner Web­site eine Rol­le: als Abstand zwi­schen The­men­be­rei­chen und eben auch zum Außen­rand. Rein ästhe­tisch gel­ten die glei­chen Regeln wie im Buchsatz.

 

Hin­weis: Es gibt in der Typo­gra­fie noch eine 2. Bedeu­tung für den „Steg“. Die erklä­re ich dir in der nächs­ten Folge.

 

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